Ein Jahr danach: die Widerstandskraft der Ukrainerinnen und Ukrainer
Anlässlich des Jahrestags des russischen Angriffs auf die Ukraine wird auf ShareAmerica beleuchtet, mit welchem Mut die Ukrainerinnen und Ukrainer seit einem Jahr dem russischen Angriff standhalten. Der Artikel wurde am 16. Februar 2023 auf der Website des US-Außenministeriums veröffentlicht.
Als Russland im Februar 2022 seine groß angelegte Invasion der Ukraine begann, suchten junge wie alte Menschen nach Möglichkeiten, einen Beitrag zum Schutz ihres Landes zu leisten und den Soldatinnen und Soldaten zu helfen, die sie an der Front verteidigten. Klar war, dass sie ihre persönlichen Fähigkeiten weiterhin sinnvoll für ihre ukrainischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und für die ganze Welt einsetzen wollten.

Die Menschen in der Ukraine „arbeiten auf einen gemeinsamen Sieg hin“, sagte ein 20-jähriger Student in Kiew der Associated Press.
Die Widerstandsfähigkeit der Menschen in der Ukraine ist ein starkes und inspirierendes Vorbild für die ganze Welt. Wir erzählen einige ihrer Geschichten.
Die Ärmel hochkrempeln
Vor dem Krieg entwarf Olena Grekowa rückenfreie Kleider und andere hochwertige Kleidungsstücke. Heute stellt sie (Mitte) gemeinsam mit anderen Freiwilligen in Saporischschja schusssichere Westen für ukrainische Soldatinnen und Soldaten her.
Grekowa suchte in Thailand nach Ideen für ihre Frühjahrskollektion, als die russischen Streitkräfte 2022 einmarschierten. Sie kehrte in die Ukraine zurück, um ihren Beitrag zu leisten. „Ich habe das Gefühl hier gebraucht zu werden“, sagte Grekowa der AP.
Andernorts in Saporischschja stellen Freiwillige weitere Produkte für die ukrainische Streitkräfte her, von Gewehrschlingen über Tarnnetze bis hin zu tragbaren Heizöfen (s. Bild oben).
„Ich hatte vorher eigentlich keine Verbindung zum Militär“, sagt Hennadij Wowtschenko, der vor dem Krieg eine Möbelfirma betrieb und dann Freiwillige organisierte, die verschiedene Produkte für die Front herstellen. „Nach zwei Tagen und drei schlaflosen Nächten wusste ich, was ich zu tun hatte.“
Saiten der Hoffnung
Die Geigerin Vera Liytowtschenko (s. Bild) suchte gemeinsam mit ihren Verwandten in einem Keller in Charkiw Schutz, als die Invasion begann. (In dem Artikel steht, mit ihren Nachbarn) Sie machte häufig Aufnahmen davon, wie sie Geige spielte, und stellte die Videos ins Internet.
Dann beschloss sie, mit ihrer Musik Geld für den Kriegseinsatz zu sammeln. „Ich kann diesen Krieg nicht beenden“ sagte sie gegenüber Katie Couric Media. Ich bin weder Ärztin noch Soldatin. Ich bin Musikerin. Was kann ich schon tun? Dann wurde mir klar, dass ich genau das tun kann: Geige spielen.“ Ihre Videos wurden tausendfach angesehen.

Lücken überbrücken
Da die russischen Streitkräfte über 320 Brücken zerstört haben, mussten die Ukrainerinnen und Ukrainer andere Wege finden, um ihre Familien und Nachbarn mit Lebensmitteln und anderen Waren zu versorgen.
Juri Schapowalow (Mitte unten) hat einen Weg gefunden. Fast täglich half er seinen Nachbarn, den Fluss Siwerskyj Donez in Staryj Saltiw mit einem voll beladenen Boot zu überqueren, nachdem die Brücke während der Kämpfe schwer beschädigt worden war.
Ein Licht in der Dunkelheit
Eine Gruppe junger ukrainischer Tänzerinnen und Tänzer, die Light Balance Kids, beweist, dass Unterhaltung Menschen auf der ganzen Welt zusammenbringen kann. Die Gruppe trat am 2. Januar bei der Fernsehsendung America’s Got Talent: All Stars auf.
Sie tanzten im Dunkeln und trugen leuchtende Kostüme, die an Figuren in Videospielen erinnerten. Am Ende erstrahlten die Farben der Ukraine und im Hintergrund waren ein Schloss, ein Dreizack und die ukrainische Flagge zu sehen.
Light Balance Kids brought the light to #AGTAllStars and @howiemandel gave them his #GoldenBuzzer! 🤩 pic.twitter.com/n5E9aPsqvM
— America’s Got Talent (@AGT) January 3, 2023
„Wir wollten Amerika und der ganzen Welt berichten, was in der Ukraine geschieht“, sagte die 17-jährige Tänzerin Maria Honjukowa, deren Onkel im Kampf gefallen ist. „Und wir wollten den Zuschauern zeigen, dass das Licht immer gewinnt.“
Originaltext: Stories of Ukraine’s resilience: One year later