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Feierliche Enthüllung der Reagan-Statue
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November 8, 2019

group of people revealing a statue
Enthüllung der Reagan-Statue: US-Botschafter Grenell mit US-Außenminister Pompeo

Wir haben die Rede von US-Außenminister Michael R. Pompeo bei der feierlichen Enthüllung der Reagan-Statue auf der Dachterrasse der US-Botschaft vom 8. November 2019 in Berlin übersetzt.

Vielen Dank für die freundlichen Worte. Sie haben ja eben betont, dass ich ein junger Offizier war, betont, und das wurde mir noch einmal so richtig bewusst, als ich Mödlareuth und die Orte besucht habe, an denen ich zwischen 1986 und 1989 meinen Dienst tat. Ich war wirklich jung.

Zunächst einmal möchte ich allen Anwesenden danken. Ich habe eine Rede vorbereitet, weil die vergangenen zwei Tage für mich persönlich etwas ganz Besonderes waren. Ich hatte damals einen winzigen Anteil an den Bestrebungen, die schließlich zur Freiheit so vieler Menschen in ganz Europa führten. Und jetzt hierher zurückzukommen – wir waren beim Bundesgrenzschutz, der Polizei, die entlang der Grenzen gemeinsam mit uns patrouillierte. Sie alle wiederzusehen – sie sind ganz schön alt geworden. Ich bin nicht gealtert (unhörbar). Das war wirklich etwas Besonderes.

Wie gesagt, ich habe eine Rede vorbereitet und ich werde mich eben deshalb an sie halten, weil es etwas Besonderes ist und ich nichts von dem vergessen möchte, was ich mir im Vorfeld überlegt habe.

Zunächst einmal möchte ich allen Menschen danken, die diese zwei Tage möglich gemacht haben, insbesondere das, was gleich hier geschehen wird. Sie haben meinen Besuch ausgezeichnet unterstützt, und ich weiß, dass die Vorbereitung dieses monumentalen Augenblicks viel Arbeit Ihrerseits erforderte. Dafür möchte ich Ihnen allen danken.

Fred, ich möchte auch Ihnen und der Presidential Foundation dafür danken, dass Sie die Erinnerung an einen der großartigsten US-Präsidenten und sein Vermächtnis erhalten. Ich weiß, dass Sie sich nicht nur an besonderen Tagen wie diesem dafür einsetzen, sondern auch an jedem anderen Tag. Vielen herzlichen Dank an Sie und Ihr Team für die stetige Arbeit.

Dreißig Jahre sind vergangen, und wir stehen auf einem Stück Land, das Teil des Todesstreifens war, entlang der Grenze – es war Niemandsland. Ich stand damals auf der anderen Seite, und ich habe zweimal erlebt, wie Menschen versuchten, eben durch diesen Bereich zu fliehen – nicht hier, an einem anderen Ort. Ich denke, wir kennen alle die berühmten – vielleicht sogar die berühmtesten – Worte von Präsident Reagan: „Reißen Sie diese Mauer nieder.“ Ich möchte nur sicherstellen, dass wir darüber nachdenken, warum er das gesagt hat, denn ich denke, es gibt Aufschluss über unsere Aufgabe für die Zukunft.

Er hat noch etwas gesagt, an das wir denken sollten. Er sagte: „Freiheit ist nicht das Vorrecht einiger weniger Auserwählter. Es ist das universelle Recht aller Kinder Gottes.“ Jeder Mensch, überall auf der Welt, hat ein Recht auf diese Freiheit.

Es ist eine mutige Forderung, und es ist ein Gedanke, auf dessen Basis unsere Nation gegründet wurde und an dem wir unermüdlich arbeiten. Alles begann mit der Unabhängigkeitserklärung, in der es heißt, dass alle Menschen gleich geschaffen sind, dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind.“ Dieses Bekenntnis erstreckt sich auf alles, das Botschafter Grenell und das US-Außenministerium tagtäglich überall auf der Welt zu erreichen versuchen. Kein anderes Land – und Sie alle haben bereits mit vielen Nationen Kontakt gehabt, und ich verdiene jetzt sogar meinen Lebensunterhalt mit dieser Arbeit – kein anderes Land hält die Fahne der Menschenwürde in gleicher Weise hoch wie die Vereinigten Staaten. Es ist dieses Bekenntnis unserer Gründer, das uns dabei antreibt. Es schuf den Raum dafür. Über die Jahre wurde dies weitergegeben, es ist uns als Amerikanerinnen und Amerikaner in Fleisch und Blut übergegangen.

Präsident Reagan hat im Sinne der herausragenden amerikanischen Aufgabe, diese unveräußerlichen Rechte zu schützen, unverzichtbare Führungsqualität gezeigt. Ich weiß noch, wie ich im Sommer 1982 in die US-Militärakademie eintrat. Ich weiß noch, wie unser Sicherheitskonzept aussah, und als ich die Akademie verließ, stand mein M1-Panzer aufgetankt bereit.

Mit seiner couragierten Führung und seinem Bekenntnis zu dieser Freiheit verurteilte Reagan mutig die bis dahin größte Bedrohung für diese Freiheit – das Sowjetreich, das böse Reich. Er wusste, dass es, anstatt die Bürgerrechte zu schützen, seine Bürger brutal misshandelte oder hinrichtete. Er wusste, dass jene Politiker über kommunistische Lakaien in Ländern wie Ostdeutschland verfügten, die ihrem Volk wiederum das Gleiche antaten.

Als ich hier stationiert war, hörte ich seine wunderbaren, eindrucksvollen Worte. Sie waren für mich von besonderer Bedeutung, als ich in Camp Gates stationiert war. Ja, es waren wirklich schöne Worte. Ich konnte jedes Mal, wenn wir draußen auf Patrouille waren, über die Grenze auf die andere Seite schauen und die düstere Realität, die graue Realität des Lebens auf der anderen Seite sehen. Wir konnten nicht mit ihnen sprechen, wie lernten sie nicht kennen, aber wir konnten sehen, unter welchen Bedingungen sie unter ihrer politischen Führung lebten.

Ich bin mir sicher, dass die Worte von Präsident Reagan nicht nur uns auf der anderen Seite beeinflusst haben, sondern auch dazu beigetragen haben, dass sich viele mutige Ostdeutsche ihrer Führung widersetzten. In der Tat war es Bundeskanzler Helmut Kohl, der Präsident Bush während eines Telefonats, als sich der Fall der Mauer bereits abzeichnete, sagte: „Ohne die Vereinigten Staaten wäre dieser Tag nicht möglich gewesen.“ Ich bin mir sicher, dass die Sprache und Rhetorik von Präsident Reagan einen wichtigen Beitrag leistete.

Daher hoffe ich, dass Sie, wenn Sie tagtäglich diese wunderbare Statue sehen, die wir gleich enthüllen werden, nicht nur an einen großen US-Präsidenten denken werden. Ich hoffe, dass es darüber hinaus gehen wird. Ich hoffe, Sie werden alle daran denken, dass wir uns zu diesen unveräußerlichen Rechten und der Freiheit bekennen sollten. Sie werden alle an Ihr persönliches Bekenntnis dazu denken und daran, wie Sie dazu beitragen können, es zu verwirklichen, und Sie werden sich zu der amerikanischen Verantwortung bekennen, anderen auf der ganzen Welt zu helfen, in den Genuss der unveräußerlichen Rechte und Freiheiten zu kommen, wie Gott es beabsichtigt hat.

Vielen Dank. Möge Gott Sie alle segnen.

Originaltext: Secretary Michael R. Pompeo At the Unveiling of the Ronald Reagan Statue in Berlin, Germany

 

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