Flag

An official website of the United States government

5 MINUTE READ
August 27, 2021

Impfstoffe retten Leben

Dieser Text zur Bedeutung von Impfstoffen wurde am 24. August auf ShareAmerica, einer Website des US-Außenministeriums, veröffentlicht. Eine frühere Version erschien am 23. April 2020.

Impfstoffe haben dazu beigetragen, die Ausbreitung vieler tödlicher Krankheiten einzudämmen und Pocken auszurotten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Vereinigten Staaten, Deutschland, Großbritannien und anderen Ländern haben sichere und effektive Impfstoffe gegen COVID-19 entwickelt, die helfen, die Pandemie zu bekämpfen.

Die US-Pharmafirma Moderna und das deutsche Unternehmen BioNTech haben in Kooperation mit dem amerikanischen Unternehmen Pfizer die ersten mRNA-Impfstoffe entwickelt, die sich bei der Bekämpfung der Erkrankung als hocheffektiv erwiesen haben. Der US-Hersteller Johnson & Johnson hat einen Einmalimpfstoff entwickelt, der ebenfalls zur Verringerung der weltweiten COVID-19-Fälle beiträgt.

Die Vereinigten Staaten spenden 610 Millionen Impfdosen an Länder und Volkswirtschaften mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Die meisten Impfstoffspenden werden durch die COVAX Facility abgewickelt, eine internationale Partnerschaft, die sich der gerechten Verteilung von Impfstoffen widmet. Die Vereinigten Staaten haben zudem vier Milliarden US-Dollar an Gavi, das Impfstoffbündnis zur Unterstützung von COVAX, gespendet.

Präsident Bidens Forderung, die Vereinigten Staaten sollten als „Impfstoffarsenal“ für die ganze Welt fungieren, setzt bei den US-Investitionen in biomedizinische Forschung und bei den jahrzehntelangen Forschungsbemühungen der Wissenschaftsgemeinde an, ansteckende Krankheiten weltweit einzudämmen und auszurotten

Polio hat bei Hunderttausenden Kindern jährlich eine Lähmung verursacht, bevor Jonas Salk, ein amerikanischer Arzt, Medizinwissenschaftler und Virologe, 1955 einen Impfstoff dagegen entwickelte. Eine weltweite Impfkampagne hat laut den US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (U.S. Centers for Disease Control and Prevention – CDC) zwischen 1988 und 2013 zu einem Rückgang der Poliofälle um 99% geführt. Wenn weiter dagegen geimpft wird, könnte Polio die nächste Erkrankung sein, die vollständig ausgerottet wird.

Schätzungen zufolge starben jährlich 2,6 Millionen Menschen weltweit an einer Masernerkrankung, bis der amerikanische Biomediziner und Nobelpreisträger John Enders im Jahr 1963 einen Impfstoff entwickelte. Heute gibt es weitaus weniger Fälle: Die Masern waren laut CDC 2018 weltweit für etwa 142.000 Todesfälle verantwortlich.

In den Vereinigten Staaten wird auch weiter an der Entwicklung von Impfstoffen gegen andere Erkrankungen geforscht.

MERS – Middle East Respiratory Syndrome

MERS erreichte 2014 die Vereinigten Staaten, nachdem die Krankheit 2012 zunächst nur bei Menschen auf der Arabischen Halbinsel aufgetreten war. Wissenschaftler fanden heraus, wie das Virus (MERS-CoV) die Krankheit auslöst und begannen mit der Entwicklung potenzieller Impfstoffe.

Dem Nationalen Institut für Allergien und ansteckende Krankheiten (National Institute of Allergy and Infectious Diseases – NIAID) zufolge konnten die klinischen Studien mit einem der potenziellen Impfstoffe gegen COVID-19 so schnell beginnen, weil dieser auf der Grundlage eines in der Entwicklung befindlichen Impfstoffes gegen MERS entwickelt wurde.

Ebola

Das Ebola-Virus kann Fieber und innere Blutungen verursachen und schließlich zum Tod führen. Das Virus wird durch Körperflüssigkeiten von Mensch zu Mensch übertragen. Zu Ausbrüchen kam es überwiegend in Afrika, unter anderem 2021 in der Demokratischen Republik Kongo und in Guinea.

Die amerikanischen und europäischen Regulierungsbehörden haben in den vergangenen Jahren einen Impfstoff des amerikanischen Pharmaunternehmens Merck gegen den Virusstamm Zaire-Ebolavirus zugelassen. Die Vereinigten Staaten sind das Land, das die Bekämpfung des Ebolavirus am stärksten finanziell unterstützt. Darüber hinaus fördern sie die nationale Einsatzbereitschaft sowie Gegenmaßnahmen in Ländern, in denen es zu einem Ebola-Ausbruch kam.

Zika

Das Zika-Virus wird in erster Linie durch Mücken übertragen. In der westlichen Hemisphäre hat es 2015 und 2016 zu Fehlbildungen bei Tausenden von Kindern geführt.

Das Walter Reed Army Institute of Research des US-Verteidigungsministeriums hat schnelle Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Zika gemacht und Ende 2016 mit klinischen Studien begonnen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am NIAID haben ein experimentelles Vakzin entwickelt und im März 2017 klinische Studien aufgenommen.

Malaria

Eine weitere von Mücken übertragene Erkrankung, von der mit etwa 3,4 Milliarden Menschen die Hälfte der Weltbevölkerung bedroht ist, ist Malaria. Bevor Präsident George W. Bush 2005 die Malariainitiative des US-Präsidenten ins Leben rief, starben durch diese Krankheit in Afrika jedes Jahr 700.000 Menschen. Bis 2017 konnte die Zahl der Malariatoten durch die verstärkte Bereitstellung von Medikamenten und präventive Maßnahmen wie Mückennetze fürs Bett um mehr als die Hälfte auf etwa 300.000 jährlich verringert werden.

US-Wissenschaftler sind darüber hinaus Teil eines internationalen Projekts zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen Malaria, der bereits eine Wirksamkeit von 77 Prozent bei Kindern zwischen fünf und 17 Monaten gezeigt hat.

Tuberkulose

Tuberkulose wird durch ein Bakterium verursacht, das die Lungen angreift. Es wird von Mensch zu Mensch übertragen, wenn eine infizierte Person durch Niesen oder Husten Keime an die Luft abgibt. An der Krankheit sterben jährlich 1,5 Millionen Menschen, mehr als an AIDS, das unter den Infektionskrankheiten als Todesursache bisher an erster Stelle stand.

Vorhandene Impfstoffe sind nur begrenzt wirksam. Aus diesem Grund finanziert das NIAID die Erforschung von Impfstoffen und Behandlungen. Mehrere potenzielle Impfstoffe wurden erfolgreich an Tieren getestet und befinden sich derzeit in der klinischen Erprobung.

Originaltext: Vaccines save lives