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November 17, 2021

Jessica Stern, US-Sondergesandte für die Rechte von LGBTQI+-Menschen

Dieses Porträt von Jessica Stern, die als Sondergesandte im US-Außenministerium die Belange von LGBTQ+-Menschen vertritt, wurde am 3. November 2021 von Michael Laff auf ShareAmerica, einer Website des US-Außenministeriums, veröffentlicht.

Jessica Stern standing with Washington Monument in the background (State Dept./D.A. Peterson)
Jessica Stern, Sondergesandte des US-Außenministeriums für die Förderung der Rechte von LGBTQI+-Menschen (Foto: US-Außenministerium/D.A. Peterson)

 

Jessica Stern wird die neue US-Sondergesandte für die Förderung der Rechte von LGBTQI+-Menschen. Sie setzt sich bereits seit Jahrzehnten überall auf der Welt für die Rechte der Community ein.

„Eines meiner Ziele bei der Förderung der Rechte von LGBTQI+-Menschen ist es, dafür zu sorgen, dass diese Menschen nicht mehr so lange warten müssen, bis ihre Rechte anerkannt und geschützt werden“, so Stern. „Es heißt immer: ‚Vor 50 Jahren war es schlimmer als heute.‘, aber das reicht einfach nicht. Wer Diskriminierung und Gewalt erfährt, braucht sofort Schutz, daher müssen wir weltweit schneller Fortschritte für LGBTQI+-Menschen erzielen.“

In ihrer Eigenschaft als Sondergesandte wird sie mit Regierungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und dem Privatsektor zusammenarbeiten, um die gleichberechtigte Achtung der Rechte der LGBTQI+-Community weltweit zu fördern.

„Nur sehr wenige Regierungen auf der Welt haben sich dazu verpflichtet, die Rechte von LGBTQI+-Menschen in ihre Außenpolitik einzubinden“, sagt Stern. „Die Vereinigten Staaten können großen Einfluss ausüben, indem sie die Allgemeingültigkeit der Menschenrechte respektieren. Sie können anderen Hoffnung machen und sie inspirieren.“

In einem Interview sagte Stern, sie werde sich im Rahmen ihrer Tätigkeit als Sondergesandte schwerpunktmäßig für Folgendes einsetzen:

  • die Entkriminalisierung gleichgeschlechtlicher Aktivitäten
  • die rechtliche Anerkennung der Geschlechtsidentität
  • die Stärkung von Antidiskriminierungsmaßnahmen
  • die Ausdehnung des Anwendungsbereichs von Rechtsvorschriften zu geschlechtsspezifischer Gewalt, damit sie nicht nur für Gewalt in der Ehe und verschiedengeschlechtliche Beziehungen gelten

Schon vor ihrer Tätigkeit für das US-Außenministerium setzte sich Stern beruflich für die Themen Gender, Sexualität und Menschenrechte auf der ganzen Welt ein. Zuletzt war sie geschäftsführende Leiterin von OutRight Action International, einer Menschenrechtsorganisation mit Sitz in New York. Dort arbeitete sie mit anderen Organisationen zusammen, um bei den Vereinten Nationen das Amt eines unabhängigen Experten für sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität zu schaffen, was als historischer Sieg der LGBTQI+-Community betrachtet wird.

Jessice Stern holding microphone, sitting by three other women (Courtesy of OutRight Action International)
Jessica Stern sitzt neben drei anderen Frauen und hält ein Mikrofon (Foto: OutRight Action International)

Stern, die unter anderem in Mexiko, Großbritannien und Uruguay gelebt hat, sieht Fortschritte in einigen Regionen der Welt, in denen LGBTQI+-Menschen mit Würde behandelt und geschützt werden. In anderen Ländern würden jedoch die Rechte der Community verletzt, weshalb sie stärker gefährdet seien als vor fünf Jahren.

Die LGBTQI+-Community fordert Stern zufolge keine besonderen, sondern lediglich die gleichen Rechte wie alle anderen. Angehörige dieser Gruppe wollen sicher zur Schule gehen können, ohne schikaniert zu werden, eine Anstellung finden, ohne diskriminiert zu werden, und mit einem Arzt oder einer Ärztin über ihren Gesundheitszustand sprechen, ohne stigmatisiert zu werden.

LGBTQI+-Menschen sollte weder willkürliche Verhaftung noch Strafverfolgung drohen, weil sie gleichgeschlechtlichen Aktivitäten nachgehen oder ihre Geschlechtsidentität offen ausleben. „Wir müssen uns bewusst machen, dass LGBTQI+ Menschen wie alle anderen auch sind, und Organisationen unterstützen, die sich für die Rechte der Community einsetzen“, erklärte Stern.

Die wahre Bewährungsprobe für die Rechtsstaatlichkeit liege darin, wie ein Staat seine gefährdetsten – und nicht nur seine privilegiertesten – Bevölkerungsgruppen schütze.

Im Februar erließ Präsident Biden das Memorandum zur Förderung der Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-, Queer- und Intersex-Menschen auf der ganzen Welt im Februar. In dem Dokument wird der Bereich der US-Außenpolitik behandelt, der die Rechte von LGBTQI+-Menschen betrifft.

„Alle Menschen sollten mit Respekt und Würde behandelt werden und angstfrei leben können, ganz gleich, wer sie sind oder wen sie lieben“, wird im Memorandum erklärt.

Stern ist nach Botschafter Randy Berry, der das Amt von 2015 bis 2017 innehatte, die zweite Beauftragte in dieser Funktion.

„Es gibt Menschen, die denken, dass die Anerkennung von LGBTQI+-Menschen das gesellschaftliche Gefüge schwächen oder die Stabilität von Staaten gefährden könnte“, sagte Stern. „Vielmehr ist es jedoch so, dass Diversität und Gleichberechtigung für alle ohne Ausnahmen jedes Land stärker macht.“

Originaltext: Meet Jessica Stern, U.S. special envoy to advance the human rights of LGBTQI+ persons