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April 27, 2022

Konsultationen zur Verteidigung der Ukraine

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin beim Treffen der Ukraine Security Consultative Group auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein  (Foto: AP Photo/Michael Probst)
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin beim Treffen der Ukraine Security Consultative Group auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein (Foto: AP Photo/Michael Probst)

 

Auf Initiative der Vereinigten Staaten kamen am 26. April 2022 auf dem US-Luftwaffenstützpunkt über 40 Nationen zusammen, um sich über die Unterstützung der Ukraine abzustimmen. Wir haben die Eingangserklärung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin übersetzt. 

Es gilt das gesprochene Wort 

Guten Morgen. Es ist mir eine Ehre, hier bei Ihnen zu sein.

Vielen Dank, dass Sie sich alle so kurzfristig zu diesem historischen Treffen der beratenden Gruppe zur Verteidigung der Ukraine (Ukraine Defense Consultative Group) zusammengefunden haben. Es ist eine außergewöhnliche Zusammenkunft, bei der heute mehr als 40 Länder vertreten sind.

Wir sind hier, um der Ukraine zu helfen, den Kampf gegen die ungerechtfertigte Invasion Russlands zu gewinnen und um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu stärken, damit sie für die Herausforderungen von morgen gewappnet ist.

Wie Sie wissen, bin ich aus Kiew angereist, wo ich zusammen mit meinem Freund, US-Außenminister Blinken, war. Wir haben mit Präsident Selenskyj und seinem Team ein herzliches, offenes und produktives Gespräch geführt, bei dem es um die von uns geleistete Unterstützung und um die Fähigkeiten ging, die die Ukraine braucht, und darum, inwiefern sich dieser Bedarf mit der Verlagerung der Kämpfe in den Donbass und in den Süden ändern wird.

Dieser Besuch hat für mich das Gefühl der Dringlichkeit, das wir, wie ich weiß, alle spüren, nur noch verstärkt. Ich wünsche mir daher, dass die ganze Gruppe heute mit einem gemeinsamen, klaren Verständnis der kurzfristigen Sicherheitserfordernisse der Ukraine nach Hause geht, denn wir werden weiterhin Himmel und Erde in Bewegung setzen, um sie zu erfüllen.

Von General Wolters werden Sie gleich hören, wie der Koordinierungsmechanismus, den wir eingerichtet haben, mit Ihrer aller Hilfe noch gestärkt werden kann.

Mithilfe unserer Rüstungsindustrie können wir mehr tun, um der Ukraine zu helfen, sich noch besser zu verteidigen.

Mein lieber Freund, der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow, ist heute hier bei uns. Es ist uns eine Ehre, dass Sie und Ihr Team hier bei uns sind.

Wir sind alle hier wegen des Mutes, den die Ukraine beweist, wegen der unschuldigen Zivilistinnen und Zivilisten, die getötet wurden, und wegen des Leids, das Ihre Bevölkerung noch immer ertragen muss.

Ihr Land wird verwüstet. Ihre Krankenhäuser werden bombardiert. Ihre Bürgerinnen und Bürger werden exekutiert. Ihre Kinder werden traumatisiert.

Aber die Ukraine hat ihre Souveränität gegen den unbegründeten Einmarsch Russlands mit Bravour verteidigt. Der Heldenmut und die militärischen Fähigkeiten der Ukraine werden in die Militärgeschichte eingehen.

Wissen Sie, die Schlacht von Iwojima dauerte 36 Tage. Die Ardennenschlacht 40 Tage. Die Ukraine schlägt das russische Militär seit nunmehr 62 Tagen zurück.

Ihr Widerstand hat die freie Welt inspiriert, der NATO zu noch mehr Entschlossenheit verholfen und der Ukraine großen Ruhm eingebracht.

Wir haben unsere Hilfe in Rekordgeschwindigkeit bereitgestellt. Und die ganze Welt kann sehen, was das auf dem Schlachtfeld ausmacht.

Putin hätte nie gedacht, dass sich die Welt so schnell und bestimmt hinter die Ukraine stellen würde.

Nach Russlands Niederlage in der Schlacht um Kiew tritt der Krieg nun in eine neue Phase ein. Aber Putin kann mit seinen Vorwänden und falschen Behauptungen über den Donbass niemanden täuschen.

Sagen wir es also ganz deutlich: Für die russische Invasion gibt es keine Rechtfertigung. Und auch die von Russland begangenen Gräueltaten sind nicht zu rechtfertigen.

Wir alle haben heute eine moralisch eindeutige Ausgangsposition. Russland führt einen Krieg, für den es sich selbst entschieden hat, um den Ambitionen eines einzelnen Mannes nachzugeben. Die Ukraine führt diesen Krieg aus der Notwendigkeit heraus, die eigene Demokratie, ihre Souveränität und ihre Bürgerinnen und Bürger zu verteidigen.

Aber das, was auf dem Spiel steht, betrifft nicht nur die Ukraine – und auch nicht nur Europa.

Der Einmarsch Russlands ist unbegründet rücksichtslos und gesetzlos. Er ist ein Affront gegen die auf Regeln beruhende internationale Ordnung. Er fordert freie Menschen überall auf der Welt heraus.

Wie wir heute Morgen sehen, sind wohlgesinnte Nationen aus aller Welt in ihrer Entschlossenheit verbunden, die Ukraine in ihrem Kampf gegen die imperiale Aggression Russlands zu unterstützen. Und so sollte es auch sein.

Diese Zusammenkunft zeigt, wie aufgerüttelt die Welt ist. Seit dem Einmarsch Russlands am 24. Februar haben sich den Vereinigten Staaten mehr als 30 ihrer Verbündeten und Partner aus der ganzen Welt angeschlossen, um der Ukraine umgehend Sicherheitshilfe zu leisten.

Gemeinsam haben wir Ausrüstung im Wert von über fünf Milliarden US-Dollar bereitgestellt, um die Ukraine dabei zu unterstützen, sich selbst zu verteidigen. Darin enthalten sind rund 3,7 Milliarden US-Dollar, die US-Präsident Biden seit Beginn der russischen Invasion für die Ukraine zugesagt hat.

Seit meiner Reise nach Kiew ist meine Bewunderung für die Art und Weise, wie die ukrainischen Streitkräfte diese Fähigkeiten einsetzen, nur noch größer geworden.

Die Ukraine glaubt ganz offensichtlich daran, dass sie gewinnen kann. Und das tun wir alle hier auch.

Um uns bezüglich der Lage alle auf den gleichen Stand zu bringen, werden Sie gleich noch von meinem Team hören, unter anderem vom Vorsitzenden des Vereinigten Generalstabs, General Milley. Und ich freue mich darauf, von Ihnen allen zu hören.

Ich weiß, dass wir alle entschlossen sind, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um den Bedürfnissen der Ukraine im weiteren Verlauf des Kampfes gerecht zu werden. Dazu gehört auch, dass wir heute über einen Rahmen für die weitere Zusammenarbeit und den Blick nach vorn sprechen.

Vor uns liegt noch viel Arbeit.

Die Ukraine braucht heute unsere Hilfe, um zu gewinnen. Und sie wird unsere Hilfe auch noch brauchen, wenn der Krieg vorbei ist.

Wie Präsident Biden sagt, ging unsere Sicherheitshilfe „unmittelbar an die Front, an der die Freiheit verteidigt wird, an die furchtlosen und fähigen ukrainischen Kämpferinnen und Kämpfer, die sich dort in Gefahr begeben“.

Meine ukrainischen Freundinnen und Freunde: Wir wissen um die Last, die Sie alle tragen. Sie sollten wissen, dass wir alle hinter Ihnen stehen.

Deshalb sind wir heute hier: um das Arsenal der ukrainischen Demokratie zu stärken.

Ich bin stolz darauf, mit Ihnen allen hier zu sein. Und ich freue mich auf unsere entscheidenden Gespräche.

Nun übergebe ich das Wort an meinen Freund, Minister Resnikow.

Originaltext: Secretary Austin’s Opening Remarks at the Ukraine Defense Consultative Group, Ramstein Air Base, Germany