Multilateralismus: gemeinsam globale Probleme lösen
Der folgende Text erschien am 17. November 2021 auf ShareAmerica, einer offiziellen Website des US-Außenministeriums.
Menschenrechte, die Klimakrise, öffentliche Gesundheit und viele andere Herausforderungen machen vor Landesgrenzen nicht halt.
Lösungen für diese Probleme müssen daher ebenso grenzüberschreitend sein.
„Der Multilateralismus ist noch immer unser wichtigstes Werkzeug zur Bekämpfung globaler Herausforderungen“, so formulierte es US-Außenminister Antony Blinken am 7. Mai dieses Jahres.
Multilateralismus bezeichnet eine zwischenstaatliche Beziehung zwischen drei oder mehr Ländern. Wenn gleichgesinnte Nationen Bündnisse schließen, können diese Partnerschaften ihren Mitgliedern bei der Lösung globaler Probleme helfen.
„Unsere kollektive Zukunft wird von unserer Fähigkeit abhängen, unsere gemeinsame Menschlichkeit anzuerkennen und gemeinsam zu handeln“, sagte Präsident Biden im September vor der UN-Vollversammlung. Die Vereinten Nationen sind die größte und bekannteste multilaterale Organisation. Sie wurden 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg von Ländern gegründet, die entschlossen waren, weltweit Frieden und Sicherheit zu erhalten.
Im Folgenden werden beispielhaft einige multilaterale Initiativen genannt und die Beteiligung der Vereinigten Staaten daran erläutert.
COVAX

Die Vereinigten Staaten sind der größte Einzelgeber der weltweiten Impfinitiative COVAX. Hier kommt im August eine Impfstofflieferung von COVAX in Kenia an. (Foto: Brian Inganga/AP Images)
Hunderte Millionen Menschen in 144 Ländern haben durch die internationale, öffentlich-private Partnerschaft COVAX eine COVID-19-Impfung erhalten. Sie alle haben direkt vom Multilateralismus profitiert. COVAX bietet einen innovativen und gerechten Zugang zu COVID-19-Tests, -Behandlungen und -Impfstoffen.
Die Vereinigten Staaten haben über COVAX mehr als 1,1 Milliarden COVID-19-Impfdosen an andere Länder gespendet. Bis heute hat COVAX mehr als 435 Millionen COVID-19-Impfdosen an Menschen in den 144 beteiligten Ländern ausgeliefert.
Koordiniert wird COVAX von Gavi, der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF und der Weltgesundheitsorganisation WHO, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen.
NATO

Alle US-Präsidenten seit Harry Truman haben das Bekenntnis der Vereinigten Staaten zur NATO bestätigt. Bundeswehrhubschrauber liefern im Rahmen einer Übung, an der Truppen aus den Vereinigten Staaten, Deutschland, den Niederlanden und Rumänien beteiligt waren, Versorgungsgüter aus. (Foto: U.S. Army/Michele Wiencek)
Die Vereinigten Staaten haben nach dem Zweiten Weltkrieg mitgeholfen, 1949 die NATO zu gründen, um ihre Mitgliedsstaaten vor Angriffen zu schützen. Beinahe ein Dreivierteljahrhundert lang war die NATO eine Säule der starken transatlantischen Beziehungen.
Während eines Treffens mit Präsident Biden im Juni sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, eine starke NATO sei ebenso gut für Europa wie für die Vereinigten Staaten.
„Ich erinnere die Amerikanerinnen und Amerikaner immer wieder daran, dass die NATO in Aktion trat, als die Vereinigten Staaten erstmals seit Anfang des Zweiten Weltkriegs im eigenen Land angegriffen wurde.“ So äußerte sich Biden am 14. Juni mit Bezug auf den Einsatz der NATO im Nachgang der Anschläge auf die Vereinigten Staaten am 11. September 2001. Präsident Biden hat das Bekenntnis der Vereinigten Staaten zu dem aus 30 Staaten bestehenden Bündnis immer wieder bekräftigt.
ASEAN
Präsident Biden hält am 26. Oktober bei einem virtuellen ASEAN-Gipfel eine Rede. Das Bündnis ASEAN besteht aus den Mitgliedsstaaten Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. (Foto: Brunei ASEAN Summit/AP Images)
Regionale Bündnisse sind für die Bewältigung wirtschaftlicher und sicherheitspolitischer Fragen von entscheidender Bedeutung. Die Vereinigten Staaten arbeiten seit über 40 Jahren mit ASEAN, der Association of Southeast Asian Nations, zusammen. Zuletzt hat sich Präsident Biden am 26. Oktober virtuell mit den Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Staaten getroffen. Dabei betonte er die Bedeutung der US-Beziehungen zu den Ländern Südostasiens.
Die Vereinigten Staaten haben zugesagt, 102 Millionen US-Dollar beizutragen, um die aus 10 Staaten bestehende Partnerschaft in den Bereichen Gesundheit, Klima, Wirtschaft, Bildung, Gleichstellung der Geschlechter und Gerechtigkeit zu unterstützen.
„Unsere Partnerschaft ist unabdingbar für den Erhalt eines freien und offenen indopazifischen Raumes, der seit vielen Jahrzehnten die Grundlage unserer gemeinsamen Sicherheit und unseres gemeinsamen Wohlstandes ist“, so Biden während des Gipfeltreffens.
Die Vereinigten Staaten sind ebenfalls Mitglied der Quad-Partnerschaft, zu der auch Australien, Indien und Japan gehören und die Gewährleistung eines freien und offenen indopazifischen Raumes zum Ziel hat. Präsident Biden traf sich am 24. September persönlich mit den führenden Politikern der Quad-Partnerländer.
Klimaabkommen von Paris
An seinem ersten Tag im Amt ergriff Präsident Biden zügig Maßnahmen zum erneuten Beitritt der Vereinigten Staaten zum Pariser Klimaabkommen, um der weltweiten Bedrohung des Klimawandels zu begegnen.
Im April berief der Präsident den ersten Klimagipfel der Staats- und Regierungschefs ein, eine historische Zusammenkunft von mehr als 40 Staats- und Regierungschefs der Welt, die die Notwendigkeit einer neuartigen globalen Zusammenarbeit und einer Reduzierung des Kohlenstoffausstoßes bekräftigten. Im September richtete er ein weiteres Treffen hochrangiger Politiker aus, um für Unterstützung zur Reduzierung von Methanemissionen und anderer Anstrengungen zu werben.
Dazu sagte Präsident Biden am 1. November bei der UN-Klimakonferenz, die auch unter der Bezeichnung COP26 bekannt ist: „Wir können das Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, erreichen, wenn wir uns zusammentun, wenn wir uns dazu verpflichten, jeweils unseren Beitrag zu leisten.“
Originaltext: Solving global problems together through multilateralism