Crowd of people waving flags and clapping (© Dusan Vranic/AP Images)
Demonstrierende fordern am 4. September 1991 in Kiew die Unabhängigkeit der Ukraine. (Foto: Dusan Vranic/AP Images)

 

In seiner Rede vom 21. Februar stellte Putin die falsche Behauptung auf, die Sowjetunion habe die Ukraine 1991, im Jahr des Zusammenbruchs der Sowjetunion, geschaffen. Im August 1991 erklärte die Ukraine ihre Unabhängigkeit, und in einem Referendum im Dezember desselben Jahres sprachen sich 92 Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer für die Unabhängigkeitserklärung aus.

 

Vor dem Hintergrund dieser revisionistischen Sicht auf die Geschichte und dieser vorgeschobenen Gründe veranlasste Putin am 24. Februar, ohne, provoziert worden zu sein, eine vorsätzliche und ungerechtfertigte Invasion in die Ukraine und verletzte damit die Souveränität und territoriale Integrität des Landes.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bezeichnete den Einmarsch als „vorsätzliche, kaltblütige und von langer Hand geplante Invasion“. Er fügte hinzu: „Russland versucht mit Gewalt, die Geschichte umzuschreiben.“

Dem US-Außenministerium zufolge verzerren Regierungsvertreterinnen und -vertreter Russlands regelmäßig „historische Darstellungen, um Russland in ein günstigeres Licht zu rücken“, und versuchen, „die Geschichte der ukrainischen Eigenstaatlichkeit“ neu zu schreiben.

Präsident Putin betrachte die Ukraine „nicht als souveräne Nation mit dem Recht auf territoriale Integrität und Unabhängigkeit, sondern als Schöpfung Russlands und daher als Russland untergeordnet“, erläuterte Außenminister Antony Blinken am 22. Februar. „Das ist eine völlig unzutreffende Aussage, die die Geschichte, das Völkerrecht und die Abermillionen patriotischer Ukrainerinnen und Ukrainer unberücksichtigt lässt, die stolze Bürgerinnen und Bürger einer freien und unabhängigen Ukraine sind.“

 

Originaltext: Putin’s revisionist history is an attempt to justify invasion