US-Präsidenten kommen aus den unterschiedlichsten Berufen
Man muss keinen bestimmten beruflichen Hintergrund vorweisen, um US-Präsident zu werden. Dieser Artikel von Lauren Monsen, der am 17. Februar 2022 auf ShareAmerica, einer Website des US-Außenministeriums, erschien, beleuchtet den Werdegang einiger US-Präsidenten vor ihrem Amtseintritt.
Die 45 Präsidenten der Vereinigten Staaten haben zahlreiche unterschiedliche Berufe ausgeübt, bevor sie ins Weiße Haus einzogen. Viele arbeiteten in Bereichen, die ihnen einen Einblick in den Alltag ihrer amerikanischen Mitbürgerinnen und Mitbürger boten.
25 US-Präsidenten waren Juristen, darunter Thomas Jefferson, Abraham Lincoln, Franklin Roosevelt und Barack Obama. Einige Präsidenten verfolgten vor ihrem Eintritt in die Politik eine militärische Laufbahn. So waren George Washington, Ulysses S. Grant und Dwight D. Eisenhower Generäle. Lyndon Johnson gehörte zu der großen Gruppe amerikanischer Präsidenten, die vorher Kongressabgeordnete waren und zu den wenigen Präsidenten, die – wie Joe Biden – Vizepräsidenten gewesen waren. Weitere Berufe, die US-Präsidenten vor ihrem Amtseintritt innehatten, waren unter anderem Herrenausstatter (Harry Truman), Erdnussfarmer (Jimmy Carter), Schauspieler (Ronald Reagan) und Immobilienunternehmer (Donald Trump).

Vielseitige Präsidenten
Neben ihren Hauptberufen versuchten sich mehrere US-Präsidenten auch in ungewöhnlichen, in Kurzzeit- oder Nebenjobs. James Garfield, Anwalt und Bürgerkriegsoffizier im Heer der Union, war auch ordinierter Geistlicher und Pastor in der Kirche Disciples of Christ. Abraham Lincoln, der vor seinem Eintritt in die Politik als Anwalt arbeitete, leitete das Postamt in New Salem (Illinois). Dem U.S. Postal Service zufolge trug Lincoln die Post manchmal in seinem Hut aus.
Bevor Grover Cleveland für das Präsidentenamt kandidierte, war er Sheriff in Erie County (New York). Und Calvin Coolidge stellte in einer Spielzeugfabrik in Ludlow (Vermont) Puppenwagen her.
Frühe Verantwortung
Ebenso wie viele andere junge Amerikanerinnen und Amerikaner übten auch US-Präsidenten verschiedene Berufe aus, die nicht immer auf ihren zukünftigen Weg schließen ließen.
Washington begann im Alter von 17 Jahren als Landvermesser zu arbeiten, so die gemeinnützige Mount Vernon Ladies’ Association, die Washingtons Anwesen in Virginia verwaltet.
Im Sommer des Jahres 1926 nahm Reagan während seiner Sekundarschulzeit einen Job als Rettungsschwimmer in Dixon (Illinois) an. Bis zum Ende des Sommers hatte er 77 Menschen das Leben gerettet, so sein Biograf Edmund Morris 1999 in einem Interview mit 60 Minutes. In den 1930er-Jahren arbeitete Reagan auch als Sportmoderator beim Radio in Iowa.
Mitte der 1970er-Jahre verdiente sich Obama als Teenager sein erstes Geld als Eisverkäufer in einer Baskin-Robbins-Filiale in Honolulu. In einem 2016 veröffentlichten Eintrag auf LinkedIn erinnerte Obama sich daran, dass der Job „nicht gerade glamourös“ war, ihn aber etwas über „Verantwortung“, „harte Arbeit“ und die „Vereinbarkeit von Beruf, Freunden, Familie und Schule“ gelehrt habe.
Gerald Ford war im Alter von 23 Jahren als Parkwächter im Yellowstone-Nationalpark beschäftigt. Nach Angaben des National Park Service verbrachte Ford den Sommer 1936 in Wyoming, wo er „den Verkehr regelte, die Campingplätze überwachte und Gäste begrüßte“.
Ford half auch bei der Beobachtung der großen Bärenpopulation des Parks. Seine Zeit als Ranger beschrieb er als „einen der schönsten Sommer meines Lebens“.
Originaltext: U.S. presidents come from many professions