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November 1, 2022

Was haben die Vereinigten Staaten seit der COP26 erreicht? 

: Weidendes Rind, im HIntergrund Windkraftanlagen (Foto: Charlie Riedel/AP Images)
: Das Gesetz zur Verringerung der Inflation (U.S. Inflation Reduction Act – IRA) wird Privatunternehmen dabei unterstützen, mehr Windturbinen in den Vereinigten Staaten zu installieren und so zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen. (Foto: Charlie Riedel/AP Images)

 

Anlässlich der bevorstehenden 27. Konferenz der Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (COP27) vom 6. – 18. November in Sharm el-Sheikh haben wir einen Artikel von Noelani Kirschner übersetzt, der am 28. Oktober 2022 auf ShareAmerica, einer Website des US-Außenministeriums erschien. Der Beitrag, der die Maßnahmen der Vereinigten Staaten zur Erfüllung ihrer Klimaziele skizziert, wurde ursprünglich am 25. Oktober veröffentlicht und enthält aktualisierte Angaben zu den Kigali-Änderungen.

 

Vor der 27. Konferenz der Vertragsparteien (COP27) des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) im November im ägyptischen Sharm El-Sheikh sind die Vereinigten Staaten auf einem guten Weg, ihre Klimaverpflichtungen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu erfüllen.

 

„Glasgow war nur der Startschuss für ein Jahrzehnt ambitionierter Ziele, Maßnahmen und Innovationen. Und wir richten unseren Blick auf die COP27“, sagte US-Präsident Biden auf dem Forum der großen Volkswirtschaften zu Energie und Klima (Major Economies Forum on Energy and Climate) im Juni. „Wir müssen uns mit Blick auf die COP27 dafür einsetzen, die bestehenden Ziele zu erreichen und zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen, um noch schneller voranzukommen.“

 

Im vergangenen Jahr haben die Vereinigten Staaten ihre auf der COP26 eingegangenen Klimaverpflichtungen in maßgeblichen Bereichen eingehalten.

 

Bekämpfung der Klimakrise im eigenen Land 

Die US-Regierung verabschiedete 2022 das umfangreichste Klimagesetz ihrer Geschichte.

 

Das Gesetz zur Verringerung der Inflation (U.S. Inflation Reduction Act – IRA) wird dazu beitragen, dass die Kohlenstoffemissionen in den Vereinigten Staaten bis 2030 um 40 Prozent sinken und bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreicht werden. Mithilfe des Gesetzes können die Vereinigten Staaten das Ziel des US-Präsidenten erreichen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um die Hälfte – um etwa eine metrische Gigatonne pro Jahr – zu senken und bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

 

Dies wird zu einem großen Teil durch Investitionen in Höhe von 369 Milliarden US-Dollar möglich, die den US-Privatsektor in die Lage versetzen werden, 950 Millionen Solarkollektoren, 120.000 Windturbinen und 2.300 netzgekoppelte Batterieanlagen zu installieren.

 

Das IRA umfasst auch ehrgeizige Maßnahmen zum beschleunigten Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge, zur Unterstützung der Dekarbonisierung von Gebäuden und der Industrie sowie zur Bekämpfung des Ausstoßes von Methan, einem sehr starken Treibhausgas.

 

Biden unterzeichnete am 26. Oktober die Ratifizierungsurkunde für die Kigali-Änderungen zum Montrealer Protokoll über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen. In den Kigali-Änderungen wird eine Reduzierung des Verbrauchs und der Produktion von Fluorkohlenwasserstoffen, die zu den Treibhausgasen gehören, gefordert. Nach Angaben des US-Außenministeriums kann durch die weltweite Umsetzung der Änderungen eine Erwärmung von bis zu einem halben Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts verhindert werden.

 

Durch die Ratifizierung der Änderungen werden im verarbeitenden Gewerbe in den Vereinigten Staaten 33.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und in den kommenden zehn Jahren 12,5 Milliarden US-Dollar an Investitionen für die US-Volkswirtschaft erwirtschaftet. Gleichzeitig werden die US-Hersteller umweltfreundliche Alternativen für Fluorkohlenwasserstoffe entwickeln.

 

Hilfe für Länder auf der ganzen Welt 

Darüber hinaus arbeitet US-Präsident Biden mit dem US-Kongress weiter am Notfallplan des Präsidenten für Anpassung und Resilienz (President’s Emergency Plan for Adaptation and Resilience – PREPARE), den er auf der COP26 angekündigt hatte.

 

PREPARE ist ein gesamtstaatliches Projekt, das mehr als eine halbe Milliarde Menschen in Entwicklungsländern dabei unterstützen soll, sich bis 2030 an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen, und das gemeinsam vom US-Außenministerium und dem US-Amt für internationale Entwicklung (USAID) koordiniert wird. Im September veröffentlichte das Weiße Haus den PREPARE-Aktionsplan, in dem die Prioritäten und Maßnahmen von 19 Bundesbehörden zur Umsetzung von PREPARE ausgeführt sind.

: Eine Somalierin und ein Kind sitzen auf dem ausgetrockneten Erdboden, umgeben von verdorrter Vegetation (Foto: Jerome Delay/AP Images)  Bildunterschrift 2: Somalia wird von Dürren heimgesucht, aber die Klimakrise lässt dem Land noch weniger Zeit, sich zu erholen und auf die nächste Dürre vorzubereiten. Die PREPARE-Initiative von US-Präsident Biden wird Länder wie Somalia beim Umgang mit Naturkatastrophen helfen, die durch die Klimakrise noch verschärft werden. (Foto: Jerome Delay/AP Images)
Somalia wird von Dürren heimgesucht, aber die Klimakrise lässt dem Land noch weniger Zeit, sich zu erholen und auf die nächste Dürre vorzubere

 

Das Außenministerium arbeitet mit Partnern zusammen, um insbesondere den Menschen in Afrika Frühwarn- und Klimainformationen an die Hand zu geben, um ihre Gemeinden widerstandsfähiger zu machen. Es unterstützt Länder und Gemeinden auch dabei, ihre Infrastruktur sowie ihr Wasserversorgungs-, Gesundheits- und Nahrungsmittelsystem „klimasicher“ zu machen.

 

Auf der COP26 haben die Vereinigten Staaten und die Europäische Union die globale Verpflichtung zur Verringerung der Methanemissionen (Global Methane Pledge) ins Leben gerufen, um die anthropogenen Methanemissionen von 2020 bis 2030 um mindestens 30 Prozent zu reduzieren. Die Vereinigten Staaten übernehmen auch eine Führungsrolle bei den Bemühungen zur Verringerung der Methanemissionen – ein Treibhausgas, das mehr als 80 Mal so stark wirkt wie CO2. Dies sei der schnellste Weg zur Senkung der Temperaturen weltweit, und entscheidend für die Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius, so das US-Außenministerium.

 

Weitere Initiativen und Partnerschaften, die in jüngster Zeit von den Vereinigten Staaten angestoßen wurden:

  • Die in Partnerschaft mit Norwegen durchgeführte Green Shipping Challenge ruft Länder, Häfen und Privatunternehmen zu neuen Anstrengungen auf, damit der Schifffahrtssektor den Weg zum 1,5-Grad-Ziel einschlägt.
  • Die First Movers Coalition, eine neue Plattform für Unternehmen, die frühzeitig Märkte für innovative saubere und für die Bewältigung der Klimakrise entscheidende Energietechnologien schaffen wollen.

 

Originaltext: What has the U.S. done since COP26?